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East Side Gallery Berlin
Mahnmal an der Berliner Mauer
In unmittelbarere Nähe zum Berliner Ostbahnhof beginnt mit der East Side Gallery das größte Open Air Kunstwerk auf der Welt. Das Teilstück an der Berliner Mauer zieren mehr als 100 Werke internationaler Künstler, die an die Geschichte des einst geteilten Landes erinnern.
Die Geschichte der East Side Gallery
Die East Side Gallery im Berliner Stadtteil Friedrichshain erinnert an vergangene Tage, als Ost- und Westdeutschland getrennt waren. Sie befindet sich nämlich auf dem längsten durchgehend erhaltenen Stück der Berliner Mauer.
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mühlenstraße bis hin zur Oberbaumbrücke und zählt zu den bekannten zeitgenössischen Wahrzeichen der Stadt. Das Projekt entstand im Zuge von Verhandlungen über den Zusammenschluss der Bundesverbände Bildender Künstlerinnen und Künstler der ehemaligen BRD und der DDR.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Künstler aus dem ehemaligen Ostdeutschland Einkünfte aus Staatsaufträgen erzielt, nach der Wiedervereinigung im Oktober 1989 blieben diese jedoch aus. So wurde nach einer Möglichkeit gesucht, ihnen einen Weg zu selbstständigem Einkommen aufzuzeigen.
Im Februar 1990 erteilt der damalige Minister für Nationale Verteidigung Theodor Hoffmann die Erlaubnis zur künstlerischen Gestaltung von Mauerstücken, und so war die Idee zur East Side Gallery geboren. Die Schottin Christine MacLean übernahm die Administration rund um die Umsetzung.

Am 28. September 1990 schließlich erfolgte die feierliche Eröffnung auf einem Schiff auf der Spree. Im November 1991 stellte die Stadt die East Side Gallery unter Denkmalschutz.
Das bewahrte das Kunstwerk jedoch nicht vor stetiger Verwitterung. In den Jahren 2000 und 2008 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten. Seit November 2018 befindet sich die East Side Gallery im Besitz der Stiftung Berliner Mauer, die unter dem Vorsitz von Axel Klausmeier geführt wird.
Ausgewählte Künstler und Kunstwerke der East Side Gallery
Das 1.318m lange Mauerstück der East Side Gallery entwickelte sich zum multikulturellen Projekt. Immerhin arbeiteten 118 Künstler aus 21 Nationen an der Entstehung mit. Mehr als 100 Werke zieren die längste Open-Air-Galerie der Welt.

Eines der bekanntesten davon ist „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“, das auch als Bruderkuss bekannt ist. Es zeigt eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 1979, als der mächtigste Politiker der DDR Erich Honecker das Staatsoberhaupt der Sowjetunion Leonid Breschnew küsste.
Als Vorlage für das Graffito diente dem Maler Dmitri Wrubel ein Bild, das Pressfotograf Régis Bossu aufgenommen hatte.
Mit dem als „Test the Best“ bekannten Bild von Birgit Kindler erwartet Sie ein weiteres Highlight. Es zeigt eines der für die DDR typischen Fahrzeuge der Marke Trabant, während es die Berliner Mauer durchbricht. Dieses Werk gilt als Symbol für tausende Ostdeutsche, die nach dem Fall der Mauer in den Westen kamen.
Das Originalbild aus dem Jahr 1990 wurde im Jahr 2009 durch ein Neues ersetzt. Schon lange vor der Wiedervereinigung sorgte der aus Frankreich stammende Thierry Nois mit Gemälden an der Berliner Mauer für Aufsehen. Seinen Stil charakterisieren bunte Köpfe mit markanter Nase und großen Augen.
Sehenswertes an der Berliner Mauer
Wenn Sie mehr über die interessante Geschichte der East Side Gallery erfahren möchten, können Sie an einer öffentlichen Führung teilnehmen. Sie finden jeden Samstag um 10.30 und 11.00 Uhr statt. Regelmäßig finden auch spezielle Kinderführungen statt. Um telefonische oder Email-Anmeldung wird gebeten. Treffpunkt für die Touren ist die Spreeseite der East Side Gallery auf Höhe der Tamara-Danz-Straße. Die East Side Gallery ist jedoch nicht die einzige Attraktion an der Berliner Mauer.
Ebenfalls in der Mühlenstraße befindet sich das interessante The Wall Museum. Es wurde anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls vom ehemaligen russischen Präsidenten Michail Gorbatschow im Jahr 2016 eröffnet.
In einer spannenden Multimediapräsentation erleben Sie auf 100 Bildschirmen wichtige Ereignisse des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung mit. Auch am bekanntesten Grenzübergang der Mauer, dem Checkpoint Charlie, begeistert eine sehenswerte Ausstellung mit historischen Fotos. Die Exponate veranschaulichen tragische Fluchversuche und glückliche Wiedervereinigungen.

Lage, Öffnungszeiten und Anfahrt
Adresse: Mühlenstraße 4, 10243 Berlin
Anmeldung zur Führung: per Mail unter info@stiftung-berliner-mauer.de oder telefonisch unter +49 30 467 98866-23
So kommen Sie zur East Side Gallery
Gäste des 3-Sterne-Superior Hotel in Berlin Charlottenburg erreichen die East Side Gallery Berlin am einfachsten über den U-Bahnhof Mierendorffplatz. Für die gesamte Strecke können Sie ca. 49 min einplanen.
Weitere Anregungen für Ihren Aufenthalt in Berlin finden Sie auf unserer Seite » Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Berlin