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Museumsinsel in Berlin
Ein Eldorado für Kulturfans
enn Sie sich für Kunst und Kultur interessieren, sollten Sie auf jeden Fall einen Besuch der Museumsinsel bei Ihrem Städtetrip nach Berlin einplanen.
Fünf Ausstellungshäuser entführen Sie unter anderem in eine spannende Zeitreise in das Alte Ägypten und in die Frühgeschichte. Auch zahlreiche Gemälde renommierter Meister aus ganz Europa sind zu sehen.
Die Geschichte der Museumsinsel
Ursprünglich dachte vermutlich niemand daran, dass die Spreeinsel in Berlin einmal zu einem wahren Publikumsmagneten werden würde. Im Mittelalter war sie nämlich eine bewaldete Sumpflandschaft. Im 17.Jh. entstand im Zuge der Kanalisierung des linken Spreearms der Kupfergraben im nördlichen Teil.
Das Areal zwischen Kupfergraben und Spree verwandelten Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und sein Sohn Friedrich I. in einen Lustgarten. Um Exoten wie Palmen und Zitrusfrüchte während der kalten Jahreszeit zu überwintern, wurde der Pomeranzenhof errichtet.
In den darauffolgenden Jahrzehnten diente die Spreesinsel als Lagerplatz, bevor König Friedrich Wilhelm IV. Ende des 18.Jh. den Bau eines Museums anordnete

Dabei berief er sich auf die Idee des Kunstprofessors und Archäologen Aloys Hirt. Die Pläne für das Alte Museum stammen aus der Feder von Karl Friedrich Schinkel, wobei eine Bleistiftskizze des damaligen Thronfolgers als Vorlage diente. Im Jahr 1830 wurde es schließlich eröffnet.

1859 schließlich folgte das Königlich-Preußische Museum, das heute als Neues Museum bekannt ist. Die Alte Nationalgalerie wurde 1876 ihrer Bestimmung übergeben.
Das Kaiser-Friedrich-Museum begeistert seit 1904 die Besucher, im Jahr 1956 wurde es zu Ehren des jahrelangen Generaldirektors und Kunstexperten in Bode-Museum unbenannt.
Das erste Pergamonmuseum währte nur sieben Jahre.
Der Nachbau im Stil des Neuklassizismus wurde erst 1940, also 32 Jahre nach dem Abriss, fertiggestellt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden noch weitere Prunkbauten geplant, die jedoch nicht realisiert wurden. Im Zuge massiver Bombenangriffe wurde die Museumsinsel während des Zweiten Weltkrieges massiv beschädigt. Rund 70 % der Bausubstanz gingen verloren.
Das Neue Museum musste sogar bis 2009 auf seine Wiedereröffnung warten. Mit der von David Chipperfield entworfenen James-Simon-Galerie bietet die Museumsinsel seit 2018 ein weiteres Highlight.
Die Highlights der Museumsinsel
Die Museumsinsel, die im Jahr 1999 in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde, überrascht mit zahlreichen Raritäten. Das Neue Museum beheimatet eine beeindruckende altägyptische Ausstellung und die Papyrussammlung.

Hier tauchen Sie ein in die Welt der Vor- und Frühgeschichte. Ein bemerkenswertes Exponat ist die Büste der Nofretete im Nordkuppelsaal, die als einzigartiges Meisterwerk der antiken Bildhauerkunst gilt.
Keines der zahlreichen Berliner Ausstellungshäuser empfängt mehr Besucher als das Pergamonmuseum. Das Ischtar-Tor aus unzähligen blau glasierten Mosaiksteinen zählt zu den Highlights.
Ursprünglich stammt das beeindruckende Monument aus Babylon, es wurde jedoch in mühevoller Kleinarbeit nach Berlin gebracht und im Jahr 1930 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Auch das 17 m hohe Markttor von Milet zählt zu den Kostbarkeiten des Hauses.
Wenn Sie sich für Bildhauerei interessieren, sind Sie im Bode-Museum genau richtig. Das Gebäude mit fünf Innenhöfen und einer großen Kuppelhalle ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich.
Wertvolle Gemälde von Größen wie Tilman Riemenschneider oder Donatello entdecken Sie in den mit Marmorböden und wertvollen Kassettendecken ausgestatteten Schauräumen. Auch das glitzernde Münzkabinett mit einer halben Million Exponaten begeistert.

Auf Werke großer Meister wie das „Balkonzimmer“ von Adolph von Menzel, den „Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich oder das Porträt eines Mädchens „Im Sommer“ von Pierre-August Renoir stoßen Sie in der Alten Nationalgalerie.
Das älteste Gebäude der Museumsinsel, das Alte Museum, beeindruckt alleine mit seiner Architektur: Die Fassade des 87 m langen Bauwerks zieren 18 prunkvolle Säulen. Bemerkenswert ist die 23 m hohe Rotunde im Innenraum, wo unzählige Statuen stehen. Die Ausstellung zeigt unter anderem Kunstwerke aus der Antike wie die Büsten von Julius Caesar und Kleopatra.
Lage, Öffnungszeiten und Anfahrt
Adresse: Bodestraße 3, 10178 Berlin
Anfahrt: Buslinien 100, 200, N2 bis Lustgarten, Tram M1, 12 bis Am Kupfergraben oder Georgenstraße, U2 bis Hausvogteiplatz
Öffnungszeiten: Pergamonmuseum und Neues Museum täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag bis 20.00 Uhr geöffnet. Altes und Bode-Museum Museum sowie Alte Nationalgalerie Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00, am Donnerstag bis 20.00 Uhr geöffnet. Letzter Eintritt und Kassenschluss jeweils 30min vor Schließung.
Spartipp: Inhaber der Berlin WelcomeCard für 72h genießen freien Eintritt zu den Sammlungen der Alten Nationalgalerien, des Alten Museums, des Bode-Museums, des Neuen Museums und des Pergamonmuseums.
So kommen Sie zur Museumsinsel Berlin
Gäste des 3-Sterne-Superior Hotel in Berlin Charlottenburg erreichen die Museumsinsel am einfachsten über den U-Bahnhof Mierendorffplatz. Für die gesamte Strecke können Sie ca. 40 min einplanen.
Weitere Anregungen für Ihren Aufenthalt in Berlin finden Sie auf unserer Seite » Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Berlin